Martin Kasper
Echokammer
2. Februar bis 21. April 2014
Museum Künstlerkolonie, Mathildenhöhe Darmstadt
Vernissage: Samstag, 1. Februar 2014 um 18.30 Uhr
Umfassende Malerei-Installation des deutschen Gegenwartskünstlers Martin Kasper, die Architektur- und Menschenbilder sowie realen und imaginären Kunst-Raum virtuos miteinander verschränkt.
Martin Kasper malt Räume, die zu Schauplätzen unserer eigenen Befindlichkeit werden: Leer-Räume, Denk-Räume, Resonanz-Räume – Orte gespannter Ruhe von eigenwilliger Aura. Neue Ganzfigurenporträts, in denen die Dargestellten vor eben diesen Räumen zu schweben scheinen, erweitern diese Raum-Bilder auf eindrucksvolle Weise.
Eigens für die historischen Bildhauerateliers des Museums Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe Darmstadt realisiert der deutsche Gegenwartskünstler (*1962 in Schramberg) eine umfassende Malerei-Installation, die Architektur- und Menschenbilder im wechselseitigen Echo vereint und zugleich reale und imaginäre Räume miteinander verbindet. In der Welt der Sprache trennt nur ein Zeichen den Raum vom Traum, in Martin Kaspers Malerei fällt beides in eins.
Kurator: Dr. Ralf Beil, Direktor, Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Zur Ausstellung erscheint ein bibliophiles Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag, herausgegeben von Ralf Beil und gestaltet von KOMAAMOK, mit in situ-Aufnahmen der Gesamtinstallation, einem Essay von Ralf Beil sowie literarischen Echo-Texten zu Martin Kaspers Arbeit von Inger Christensen und W.G. Sebald, Deutsch/Englisch, ca. 96 Seiten, ca. 60 Abbildungen, 2 Ausklapptafeln, Hardcover mit Leinenbezug.
Reflexion – Ästhetische Referenzen
8. Darmstädter Tage der Fotografie
25. bis 27. April 2014
Museum Künstlerkolonie, Mathildenhöhe Darmstadt
Vernissage: Freitag, 25. April 2014 um 18 Uhr
Die Auseinandersetzung mit der besonderen Ästhetik der fotografischen Bildherstellung war von Beginn an ein zentrales Thema der Fotografie als neuer Kunstform.
Nach der Emanzipation von der malerischen Tradition entwickelte die Fotografie in der Moderne schnell einen eigenständigen ästhetischen Kanon, dessen Grenzen bis heute immer wieder befragt und erweitert werden. Zeitgenössische Fotografie bezieht sich oft bewusst auf Ästhetik als einen primären Aspekt bei der Formulierung eines Bildkonzepts.
Ausgestellt werden Fotoserien, deren Geschichte über eine gezielt eingesetzte Ästhetik transportiert wird. Die Bildsprache kann Bezüge zu anderen Epochen und Genres aufweisen, sich daran reiben oder neue Welten entdecken. Wichtig ist dabei die Eigenständigkeit oder die Neuausrichtung der Interpretation mit persönlicher Haltung und eigener Sichtweise.
Externer Kurator: Darmstädter Tage der Fotografie e.V.
Dem Licht entgegen
Die Künstlerkolonie-Ausstellung 1914
17. Mai bis 14. September 2014
Museum Künstlerkolonie und Freigelände Mathildenhöhe Darmstadt
Vernissage: Freitag, 16. Mai 2014 um 18.30 Uhr
Auf den Tag genau 100 Jahre nach der historischen Großausstellung präsentiert die Übersichtsschau mit Werken u.a. von Bernhard Hoetger, Albin Müller, Arnold Mendelssohn und Elisabeth Duncan die ganze Bandbreite des kreativen Schaffens der Künstlerkolonie Darmstadt kurz vor dem Ersten Weltkrieg, welche das Bild des Gesamtkunstwerks Mathildenhöhe bis heute prägt.
Die Jubiläumsschau zur Künstlerkolonie-Ausstellung von 1914 auf der Mathildenhöhe Darmstadt – der letzten historischen Großausstellung nach 1901, 1904 und 1908 – präsentiert mit Werken von Albin Müller, Bernhard Hoetger, Elisabeth Duncan, Friedrich Wilhelm Kleukens, Emanuel Josef Margold, Arnold Mendelssohn und Heinrich Jobst das ganze Spektrum kreativen Schaffens von der Architektur und Malerei über Skulptur und Angewandte Kunst bis hin zu Musik und Tanz. Historische Dokumente und Kunstwerke beleuchten den Stellenwert dieser Leistungsschau vor dem großen Krieg.
Als krönender Abschluss der wegweisenden Kultur- und Wirtschaftsförderung des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig im Zeichen der Lebensreform wurde die letzte Ausstellung der Künstlerkolonie Darmstadt vor 100 Jahren – am 16. Mai 1914 – eröffnet. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war auf der Mathildenhöhe Darmstadt im Sommer 1914 ein harmonisches Zusammenspiel von Architektur, Baukunst, Malerei, Skulptur, Angewandter Kunst, Gebrauchsgrafik, Textilkunst, Musik und Tanz zu sehen, zu hören und zu erleben.
Erst diese Ausstellung der Künstlerkolonie Darmstadt hat das heute noch erlebbare Gesamtbild der Mathildenhöhe als Ort der Architektur, der angewandten und freien Künste abgerundet. Viele der heute ikonischen Elemente wie Bernhard Hoetgers „Platanenhain“, Friedrich Wilhelm Kleukens’ Mosaik „Kuss“, seine Sonnenuhr und der Portalschmuck des Hochzeitsturms, sowie Albin Müllers Lilienbecken, Mosaiknische und der „Schwanentempel“ entstanden für die letzte Präsentation der Künstlerkolonie Darmstadt.
Einige Zeugnisse der Ausstellung von 1914 sind heute jenseits der Mathildenhöhe zu finden. So befindet sich seit 1926 das imposante Ausstellungsportal, „Löwentor“ genannt, vor der Rosenhöhe: Die sechs Löwen von Hoetger stehen auf hohen Backsteinpfeilern der 1920er Jahre, während die Originalsäulen von Albin Müller mit einem Betonarchitrav aus den 1930er Jahren den Eingang zum Hochschulstadion im Süden der Stadt bilden.
Neben diesen bekannten Werken werden weitere, heute nicht mehr existierende Bauensembles der historischen Ausstellung präsentiert. So wurde östlich des Ausstellungsgebäudes Mathildenhöhe von Albin Müller eine dreigeschossige Mietshäusergruppe errichtet, die aus acht Gebäuden mit insgesamt 37 Wohnungen und acht Ateliers bestand und in denen ebenso moderne wie kostengünstige Inneneinrichtungen zu bewundern waren.
Nach den Künstlervillen der ersten Künstlerkolonie-Ausstellung von 1901 und den Arbeiterhäusern der Hessischen Landesausstellung 1908 zeigte Albin Müllers Miethäusergruppe samt Innendekoration 1914 eine sachlichere Gestaltung, die in Einklang mit den wichtigsten Tendenzen des Neuen Bauens stand und sich an aktuellen Wohnraumbedürfnissen orientierte. Sie umfasste zugleich städtebaulich die Stadtkrone mit ihren Baukörpern, wurde jedoch bis auf einen Ateliertrakt im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Um den Geist der Künstlerkolonieausstellung von 1914 lebendig werden zu lassen, präsentiert das Museum Künstlerkolonie sowohl Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Schmuck und Fotografien aus der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt als auch wertvolle Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Sie zeugen vom ungebrochenen Optimismus der Moderne, der in der Künstlerkolonie Darmstadt bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs herrschte und der noch heute auf der Mathildenhöhe Darmstadt spürbar ist.
Kurator: Dr. Philipp Gutbrod, Sammlungskonservator, Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Der Stachel des Skorpions
Ein Cadavre Exquis nach Luis Buñuels „L’Âge d’Or“
John Bock, Chicks on Speed, Keren Cytter, M+M, Julian Rosefeldt, Tobias Zielony
22. Juni bis 5. Oktober 2014
Temporäre Ausstellungsarchitektur im Platanenhain, Mathildenhöhe Darmstadt
Vernissage: Samstag, 21. Juni 2014 um 18.30 Uhr
Der Sommer 2014 wird surrealistisch! Die internationalen Gegenwartskünstler John Bock, Keren Cytter, Julian Rosefeldt und Tobias Zielony sowie die Künstlerduos Chicks on Speed und M+M vergegenwärtigen in ihrem filmischen Ausstellungsparcours ebenso radikal wie kreativ Luis Buñuels frühes surrealistisches Meisterwerk „L’Âge d’Or“.
Luis Buñuels Film „L’Âge d’Or“ ist einer der zentralen Filme des Surrealismus. Realisiert im Jahr 1930 mit Ideen von Salvador Dalí und Max Ernst als Schauspieler, dann 50 Jahre lang verboten, war „L’Âge d’Or (Das goldene Zeitalter)“ ganz wesentlich am Einzug des Mediums Film in die bildenden Künste beteiligt. Sein Einfluss auf die zeitgenössische Kunst – insbesondere auf narrative Tendenzen der letzten Jahre – ist unübersehbar.
Das ambitionierte Künstlerfilmprojekt vereint die internationalen Gegenwartskünstler John Bock, Keren Cytter, Julian Rosefeldt und Tobias Zielony sowie das Künstlerkollektiv Chicks on Speed und das Duo M+M zu einer ebenso radikalen wie kreativen Neuinszenierung und Vergegenwärtigung der Themen und Motive von Luis Buñuels frühem surrealistischen Meisterwerk „L’Âge d’Or“. Die zeitgenössische Filmkunst der Fotografen, Performer und Videokünstler wird in eigens erstellten Projektionsräumen im Platanenhain der Mathildenhöhe Darmstadt präsentiert. Die Ausstellung „Der Stachel des Skorpions“ interpretiert Luis Buñuels skandalträchtigen Aufbruch in die Moderne neu für unsere Zeit.
Künstler-Kuratoren: M+M, Künstlerduo, München
Projektleitung: Dr. Ralf Beil, Direktor, Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Eine Ausstellung des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Museum Villa Stuck München, ermöglicht durch die Kulturstiftung des Bundes und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Das Deutsche Filmmuseum Frankfurt, Partner des „Surrealismus-Sommers 2014“, zeigt zeitgleich die Ausstellung „Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus“ zum internationalen Filmschaffen seit den 1920/1930er Jahren.
Hans Christiansen
Die Retrospektive
12. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015
Museum Künstlerkolonie, Mathildenhöhe Darmstadt
Vernissage: Samstag, 11. Oktober 2014 um 18.30 Uhr
Retrospektive zum Gesamtwerk des Künstlerkolonie-Mitglieds der ersten Stunde: Mit Hans Christiansen (1866-1945) ist ein ebenso vielseitiger wie exemplarischer Jugendstilkünstler neu zu entdecken, der auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu seiner Berufung fand.
Hans Christiansen zählt zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. In Paris zum Künstler gereift, wurde er 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen, wo er zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie gehörte. Auf der Mathildenhöhe blühte er auf und tat sich als genuiner Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst sowie als Gestalter von Lichterfesten hervor. Erstmals ist die ganze Bandbreite dieses vielseitigen Künstlers erfahrbar: Die Retrospektive präsentiert sein Haus auf der Mathildenhöhe, Zimmereinrichtungen, Glasfenster, Schmuck, Plakate, Gemälde, Zeichnungen, Textilkunst und Keramik in verschiedenen Raum-Ensembles – darunter auch bislang Unbekanntes wie seine Mode- und Plakatentwürfe aus den 1920er Jahren.
Die bedeutende Werkschau, die erste überhaupt zu Hans Christiansen, wird in gleich vier deutschen Institutionen zu sehen sein. Den Auftakt macht die Mathildenhöhe Darmstadt als erste Station, dann folgen das Berliner Bröhan-Museum, das Museum Villa Stuck in München und der Museumsberg Flensburg, wo die Ausstellungstournee kurz vor dem 150. Geburtstag des Künstlers in seiner Heimatstadt enden wird.
Kurator: Dr. Philipp Gutbrod, Sammlungskonservator, Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Eine Ausstellung des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt und des Museumsbergs Flensburg in Zusammenarbeit mit dem Museum Villa Stuck München und dem Bröhan-Museum Berlin.