Bilder der Ausstellung
- Du musst Caligari werden! Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Doppelbegabungen Foto: Wolfgang Günzel
- Leben im Atelier Kirchner als Gesamtkunstwerk Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Im Cabinet des Dr. Caligari Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Foto: Wolfgang Günzel
- Ruth Wagner, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst a.D. und Jochen Partsch, Stadtrat und Sozialdezernent der Stadt Darmstadt Foto: Andreas Arnold
- Gabriele Mielke, Pressesprecherin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain (gm kommunikation) und Dr. Albrecht Graf von Kalnein, Stv. Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Foto: Andreas Arnold
- Helge Heynold, Schauspieler und Moderator und Angelika Bierbaum, Programmchefin hr2-kultur, dem Kulturpartner der Mathildenhöhe Darmstadt. Foto: Andreas Arnold
- Eine Sequenz aus dem Film: Das Cabinet des Dr. Caligari, 1919/20 Regie: Robert Wiene Foto: Andreas Arnold
- Dr. Ralf Beil, Direktor des Instituts Mathildenhöhe und Kurator der Ausstellung Foto: Andreas Arnold
- Helge Heynold liest Gottfried Benn: Cocain, 1917 Foto: Andreas Arnold
- Prof. Dr. Herbert Beck, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Foto: Andreas Arnold
- Namoo Kim tanzt den Tanz der Toboggan Frau, in einer Ganzkörpermaske nach Lavinia Schulz, um 1920 Foto: Andreas Arnold
- Walter Hoffmann, Oberbürgermeister der Wissenschafts- und Kulturstadt Darmstadt Foto: Andreas Arnold
- Eine Sequenz aus dem Film: Nerven, 1919 Regie: Robert Reinert Foto: Andreas Arnold
- Claudia Dillmann, Direktorin DIF Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main Foto: Andreas Arnold
- Blick in die Ausstellung Foto: Andreas Arnold
- Ein eigenes Cabinet für das Cabinet des Dr. Caligari Foto: Günzel/Rademacher, mit freundlicher Genehmigung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
- Foto: Günzel/Rademacher, mit freundlicher Genehmigung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
- Namoo Kim fasziniert auch in der Ausstellung in der Ganzkörpermaske nach Lavinia Schulz, um 1920 Foto: Günzel/Rademacher, mit freundlicher Genehmigung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
- Hans Poelzig schuf die Architektur zum Film: Der Golem, wie er in die Welt kam, 1920 Regie: Paul Wegener Foto: Andreas Arnold
- Farbige Kulissenmalerei für Schwarzweißfilme Foto: Andreas Arnold
Die Ausstellung
In Kooperation mit dem Deutschen
Filmmuseum Frankfurt
Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt realisiert ab Herbst 2010 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt eine umfassende Ausstellung über die markanten Wechselwirkungen und Parallelentwicklungen der – bislang vorzugsweise separat behandelten – künstlerischen Gattungen des Expressionismus. Die große Übersichtsschau im historischen Ausstellungsgebäude der Mathildenhöhe vereint erstmalig Filmausschnitte, Architekturskizzen, Raummodelle, Fotos, Plakate und Text-Ton-Collagen mit Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen zu einem einzigartigen Panorama der expressionistischen Epoche.
Das interdisziplinäre Projekt umfasst den gesamten Zeitraum expressionistischer Tätigkeit, es hat jedoch seinen heißen Kern in den Jahren 1918 bis 1921, in denen die bedeutendsten Filme des Expressionismus entstehen: „Das Cabinet des Dr. Caligari“, „Genuine“ und „Von Morgens bis Mitternacht“. Alle diese Werke sind stark beeinflusst von expressionistischer Literatur, Kunst und Theater und entfalten ihrerseits eine außerordentliche Wirkung auf andere Kunstgattungen. So schreibt der Essayist und Filmkritiker Rudolf Kurtz bereits 1926:
„Der Begriff des Expressionismus ist an Werken der bildenden Kunst entstanden. Trotzdem wäre es eine Verengung der Sache, die entscheidenden Merkmale dieses Verhaltens nur in Werken der Maler wieder finden zu wollen. Wenn es sich um mehr als um das spielerische Experiment einer Clique handeln soll, wird man die Physiognomie dieser Bewegung in einem deutlich ausgeprägten Typus Mensch unserer Zeit erkennen müssen.“ (Rudolf Kurtz, Expressionismus und Film, 1926)
Schlüsselfiguren der gegenseitigen Durchdringung der Künste in den zeitgeschichtlich bedeutsamen Jahren vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg sind u.a. der Dichter, Dramatiker und Maler Oskar Kokoschka, der „Caligari“-Regisseur Robert Wiene, der Maler und Bühnenbildner César Klein, die „Kokain“-Tänzerin und Filmschauspielerin Anita Berber oder der Literat und Maler Ludwig Meidner. Meidners multiperspektivisch zersplitterte Stadtszenen sowie „Apokalyptische Landschaften“ etwa prägen den expressionistischen Film nachhaltig – zugleich arbeitet er später selbst an Bühnenbildern für den Stummfilm.
Ergänzt wird die Ausstellung „Gesamtkunstwerk Expressionismus“, die im Rahmen des Kulturfonds Frankfurt-Rhein-Main-Projektes „Phänomen Expressionismus“ stattfindet, durch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmreihen, Lesungen und Theaterinszenierungen, an dem sich das Staatstheater Darmstadt, die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und weitere Kulturinstitute der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Rhein-Main-Region beteiligen.
Ob Egon Schiele als Doppelbegabung im Wien nach 1900 oder das Gesamtkunstwerk Leben im Berliner Atelier von Ernst-Ludwig Kirchner. Ob Paul Hindemiths Frankfurter Oper „Mörder, Hoffnung der Frauen“ als exemplarisches Bühnenkunstwerk nach Oskar Kokoschka oder die Ganzkörpermasken der Tänzerin Lavinia Schulz, die auf den Hamburger Künstlerfesten der 1920-er Jahre Furore machten: Der Expressionismus hat seine Zeit weitaus intensiver geprägt als bislang bekannt. Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt realisiert deshalb in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Frankfurt erstmals eine umfassende Ausstellung über die vitalen Netzwerke, die erstaunlichen Gesamtkunstwerke und genuinen Wechselwirkungen der künstlerischen Gattungen des Expressionismus. Der Gedanke an das große „Einheitskunstwerk“ bewegt die Akteure der „Brücke“ und des „Neopathetischen Cabaret“ ebenso wie die Künstler von Herwarth Waldens „Sturm“, das Team des Films „Dr. Caligari“ oder die Architekten der „Gläsernen Kette“ um Bruno Taut. Die interdisziplinäre Übersichtsschau auf der Mathildenhöhe Darmstadt vereint vor dem dramatischen zeitgeschichtlichen Hintergrund der Jahre vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg rund 450 Werke – Gemälde, Filmausschnitte, Fotos, Plakate, Texte, Architekturskizzen, Musikstücke, Zeichnungen, Skulpturen und Zeitdokumente – zu einem bis dato einzigartigen Panorama der expressionistischen Epoche. Und entdeckt damit den Expressionismus neu.